Camino Portugues Central mit Start an der Küste

Ende Mai nutzte ich meinen Urlaub während meines Teilzeitjobs um den Camino Portugues Central zu laufen. Aufgrund diverser Berichte entschied ich mich aber die erste Etappe der Küste entlang zu spazieren um dann anschliessend ab Vila da Conda via Arcos in Barcelos auf den Zentralen Weg zu wechseln.
 
Ich buchte mir ein Einzelzimmer im Porto Mar Hotel welches im Stadtteil Matosinhos liegt und von wo aus ich am nächsten Morgen in wenigen Minuten den Camino Coastal am Strand erreichen konnte. Für die ca 23 km nach Vila da Conda brauchte ich mit Pausen gegen 6 Stunden und gönnte mir zu Nachmittagslunch einen feinen Pulpo im netten Restaurant O Cangalho.

Heisses Wetter erwartete mich abseits der Küste

Am zweiten Tag lief ich schon kurz nach 06:00 Richtung Arcos los, welches ich gegen 08:00 erreichte. Hier machte ich eine längere Rast bevor ich die weiteren 20 km nach Barcelos in Angriff nahm. In der Zwischenzeit war die Temperatur auf knapp 30 Grad gestiegen und ich musste mich durchbeissen. Dafür war aber der zweite Teil landschaftlich ansprechender als die ersten 10 km bis nach Arcos
 
Den dritten Tag musste ich nur etwas über 20 km bis nach Vitorino dos Pias laufen. Da aber am Nachmittag Regen angesagt war, startete ich wieder am frühen Morgen nach Sonnenaufgang. Da mich das Pilgermenü für 13 Euro nicht begeistern konnte, entschied ich mich für ein Dinner im gegenüberliegenden Restaurant Lagar. Dort setzte ich mich zum Kanadier Leon und wir genossen zum Dinner eine gute Flasche Wein.

Grenzerfahrung

Der vierte Tag war ein easy 12km walk nach Ponte de Lima.

Der Weg führte abwechselnd über Kopfsteinpflaster durch kleine Dörfer oder auf Nebenstrassen durch Weinberge und auf schattigen Pfaden durch den Wald. Gegen Mittag bin ich dann im schönen Ponte de Lima angekommen und genoss auf der Piazza Pulpo mit einem Glas Weisswein.

In den weiteren zwei Tagen lief ich bis O Porrino. Unterwegs traf ich wieder auf Sabine und Mica, welche ich schon zuvor kurz kennen lernte. Gemeinsam überschritten wir die Grenze zu Spanien. Da Mica im gleichen Hostel wie ich übernachtete bot Sie an für uns zu kochen. Natürlich spendete ich guten Wein dazu. Wir luden noch zwei weitere Pilgerinnen ein, so dass ich das Abendessen mit vier Frauen geniessen durfte.

Gegen 23:00 beendeten wir dann unseren geselligen Abend. Wegen der Zeitverschiebung werde ich Morgen „erst“ um 07:00 bei Sonnenaufgang los laufen.

Etappenweiser Abschied von Mica und Sabine

Den nächsten Tag lief ich nochmals mit Sabine und Mica die 25 km lange Strecke von O Porrino nach Ponte Sampaio.

Zum Glück war es den ganzen Tag bedeckt so dass wir bei angenehmen Temperaturen marschieren konnten. Etwa eine Stunde vor dem Ziel verabschiedeten wir uns von Mica, welche eine schöne Unterkunft nach Redondela gebucht hatte.

Nach dem Frühstück starte ich kurz nach 08:00h zur meiner längsten Etappe von 34 km nach Caldas de Reis. Die ersten 12 km bis Pontevedra lief ich mit Sabine, welche heute nur diese kurze Etappe einplante und hier auch wieder Mica trifft. 

 

Am Schluss alleine unterwegs

Nach der gestrigen Monsteretappe von 34km, waren auch die 28km bis nach A Picarana kein Klacks. Aber nach den ersten 10km hatte ich die Steigung hinter mir und konnte die restlichen 18km mehrheitlich abwärts geniessen. In Padron stärkte ich mich mit einem Bocadillo bevor die letzten 10 km auf einer wenig attraktiven Landstrasse ohne Schatten in Angriff nahm.

Endspurt

Obwohl ich heute nur 17 km laufen muss, bin ich auch wieder nach 07:00 los gelaufen.

Nach 2 1/2 Stunde stetigen Aufstiegs erreichte ich die Anhöhe von O Milladoiro wo ich mich mit einem frisch gepressten O-Saft und einem Chocogipfel für die letzten 8 km bis Santiago stärkte.

Pünktlich zum 12 Uhr Glockenschlag erreichte ich die Kathedrale von Santiago de Compostela.

Wegen meinen vergangenen Monsteretappen liegen Sabine und Mica zurück, so dass ich dieses Mal ohne Begleitung auf dem Platz ankam und auch mein letztes Dinner in der Pizzeria alleine genoss.